Semiose des Musikalischen

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Das Buch behandelt den musikalischen Verstehensprozess.

 

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Beschreibung

Semiose des Musikalischen:

Musik verläuft in der Zeit – wie die Sprache; sie kann gehört und niedergeschrieben werden. Dies sind Belege für ihre immer wieder beschworene Nähe zur Verbalsprache, und doch: Musik ist nicht begrifflicher Art; musikalische Verläufe benennen nicht Objekte unserer Welt, sondern folgen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Es geht um die Klärung, wie ein akustisches Geschehen >als musikalisches Phänomen< begriffen werden kann. Dabei wird nicht von fertigen Zeichen ausgegangen; die Semiose des Musikalischen erweist sich vielmehr als eine Evolution unseres sinnlichen Vermögens; sie folgt nicht sprachlicher Welterschließung, sondern fordert diese heraus.

In Auseinandersetzung mit der (musik)semiotischen Literatur wird in dieser Arbeit die Semiose des Musikalischen als Verstehensprozess dargestellt, der in der Musik mit einem bestimmten differenzierten Zeitverlauf verknüpft ist. Musik soll sich – wie es der zeitgenössische Komponist G.M. Koenig (1961/62) ausdrückt – als Zeitkunst, also gestaltete Zeit, bewähren (vgl. S. 163 ff, u. 213).

Den musikalischen Verstehensprozess versucht die Autorin mit Hilfe einer logischen und analogischen Dimension aufzuklären. Dabei erweist sich der Status der Gefühle im künstlerischen Ausdrucksakt als ein „Anführen“ von Gefühlen in Form von Gefühlsgesten. Diese und andere Analogien sind dazu geeignet, zum Verstehen von Musik beizutragen (analogische Dimension).

Darüber hinaus können wir in der Abfolge unserer Empfindungen Folgerichtigkeit und Widersprüchlichkeit unterscheiden, wobei beide in der Kunst ihren Stellenwert haben. Die Autorin zeigt, dass es eine sinnlich musikalische Erkenntnis gibt, in der sich Regeln (logische Dimension) nachweisen lassen, die denen des schlussfolgernden Denkens ähnlich sind.

Bei der Analyse musikalischer Prozesse orientiert sich die Verfasserin an drei zusammenhängenden Fragenkomplexen:

1. Was kann als ein musikalischer Verlauf repräsentiert werden?

2. Was findet als musikalisches >Material< Verwendung?

3. Wodurch stellt sich welche Form von Bedeutung ein?

Unter Bezugnahme auf die semiotischen Werkzeuge des amerikanischen Philosophen Charles.S. Peirce (1839-1914), die er für seine dem Verstehen von Kunst und Wissenschaft dienende pragmati(zi)stische Methodologie entwickelt hat, wird u.a. gezeigt, dass sich die dyadische Zeichenkonzeption des Schweizer Sprachwissenschaftlers Ferdinand de Saussure (1857-1913) nur mit erheblichen Abänderungen und Erweiterungen in die triadische nach Peirce überführen lässt. Damit soll ein Beitrag zur Grundlagenarbeit innerhalb der Musiksemiotik geleistet werden, wobei viele Einsichten nicht nur für den Bereich der Musik allein Gültigkeit haben, sondern auch im Sinne einer allgemeinen Semiotik von Bedeutung sein können.